Gestern Abend war es endlich soweit: „Gadarols Kritiker“ freuten sich meine Voraussagen zu „The Voice of Germany“ als unhaltbar kritisieren zu dürfen, und teilten mir schon vorab per Mail mit, welch schwachsinnige Idee es sei solche Themen in unserem Podcast aufzugreifen. Doch wollte ich mit meinen Äußerungen zu RTLs menschenverachtenden Formaten Supertalent und DSDS einzig aufzeigen, dass es durchaus Versuche gibt Sendungen zu etablieren, die eben nicht auf alberne Wiederholungen oder Verunglimpfung der Kandidaten durch Zeichentrick-Frösche setzen.
Umso spannender nun die Frage: Hat sich das Format (2. Folge heute, 20:15 Uhr in Sat.1) gegen die Unterschichtenshow Supertalent durchgesetzt?
RTL hatte hier ja absichtlich und mit viel Werbeaufwand eine Sonderausgabe programmiert, um direkt den Erfolg des Konkurrenten zu unterbinden, jenem Format also, das im Kontrast zur Kleinkunstshow des Branchenprimus auf eine kompetente statt geil aussehende Jury setzt und eben nicht die Kandidaten mit Beleidigungen übersät. Die Stimme, die Musik, das Können sollen bei the Voice of Germany im Vordergrund stehen.
Nur funktioniert das? Oder ist Fernsehdeutschland schon zu einer Horde auf Trash TV konditionierte Fremdschämer abgestumpft, die sich am inszenierten Leid der verballhornten RTL Opfer ergötzen? Hierfür entscheidendes Indiz sind die Einschaltquoten, die sicher nicht nur ich sondern auch die Macher der beiden Formate mit Spannung erwarten. Klar war von vorne herein: Gegen ein etabliertes Schwergewicht wie Supertalent wird es schwer, doch wer in den Werbepausen zu RTL schaltete musste sich fragen, ob der Kölner Privatsender sich nicht angesichts der auf Pro7 gezeigten Qualität nicht selbst ein wenig schämte…
Hier nun das Ergebnis, die Quoten der Formate am gestrigen Abend, und ich darf schon vorweg nehmen, dass es ein interessantes Ergebnis gibt:
Zunächst ist festzuhalten, dass beim Gesamtpublikum Bohlens Talentchen die Nase vorn hatten, und zwar deutlich! Mit 5.8 Millionen Zuschauer erreichte man einen Marktanteil von 18%, Immerhin jedoch der schlechteste Wert der Staffel. The Voice erreichte hier gesamt 3.9 Mio. Zuschauer, und liegt somit bei nur 12,4%. Doch ganz anders sieht es bei der beweglicheren und offenbar besser informierten jungen Zuschauerschaft aus: Mit 3.06 Millionen Zuschauern in der werberelevanten Zielgruppe von 14-49 Jahren erreichte man mit 23,8% den Primetimesieg verdient vor 22,8% des Supertalentes mit 2.99 Millionen. Nun bleibt abzuwarten, wie sich das Format heute nach entsprechender Mundpropaganda und Konkurrenz durch Jauch und Pocher behauptet. Wer die inszenierten Einspieler verkraftet, sollte als Freund einer wohligen Musikshow unbedingt Sat.1 einschalten.
Bei diesem Thema interessiert mich eure Meinung besonders, also nutzt die Kommentar-Funktion: Habt ihr die Show gesehen? Lagen die Prognosen richtig? Mehr dazu aber sicher auch im kommenden Podcast!
3 Gedanken zu „The Voice of Germany: Die Superstars auf Pro7 / Sat.1 erreichen junge Zuschauer!“
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Soll heißen, dass Zuschauer, über 49 und unter 14 Jahren, lieber die Bohlen-Show gesehen haben?
Es sieht so aus. Da schaut die Oma mit den Enkeln lieber RTL. In der älteren Generation scheint Pro7 immer noch das Image des Schmutzsenders anzuhaften, der er einst mit x Morden/Woche im Programm und dem „Magazin Liebe Sünde“ war…
Ich habs gestern mit meiner 15jährigen Tochter gesehen und wir waren beide sehr angetan. Ich fand die Art und Weise, sich für die Kandidaten Zeit zu nehmen, sehr schön, und auch die Tatsache, das man selbst die „schwachen“ Ausscheider respektvoll von der Bühne schickt, fand ich extrem gut. Kann mir aber vorstellen, das es der Assi-Krawallzuschauerschaft von Bohlen und Co. zu langweilig ist.